"Kurzum, wer angefangen hat, in diesem Buch zu blättern, wird es nicht so schnell wieder aus der Hand legen." - Zum Buchprojekt 'Das ist unser Haus'
Am Freitag, 25.07, 18:00, ist es soweit: "Das ist unser Haus — Ein Roman von Jugendlichen der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake" wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Beide Schulen laden alle Interessierten ein zur Premiere ins Forum der Pestalozzischule, wo die Schülerautoren aus ihrem Werk lesen und die Bücher im Anschluss auch gerne signieren werden.
"Gymnasium und Förderschule wollen Kooperation ausbauen" meldete die Nordwest-Zeitung im Dezember letzten Jahres. Das war die Geburtsstunde eines einzigartigen Vorhabens: In der Folge schrieben mehr als 50 Jugendliche der neunten Klassen der Pestalozzischule und der achten Klassen des Gymnasiums Brake an mehreren Schreibtagen gemeinsam unter Anleitung von Geest-Verlagsleiter Alfred Büngen an diesem Roman, der schildert, wie sich erdachte Jugendliche beider Schulen für die Errichtung eines Jugendhauses in Brake engagieren. Brake bekommt ein Haus, in dem Jugendliche ihre Freizeit verbringen können! Bis das mit dem Jugendhaus klappt, sind freilich viele Hindernisse zu überwinden ... Dabei spielen die persönlichen Hintergründe der zwölf Roman-Akteure und ihre Beziehungen zueinander eine ganz wichtige Rolle.
Dieses Schreibprojekt leistet nicht nur einen völlig neuen Beitrag zur sozialen Inklusion, indem Schüler beider Schulen die Romanfiguren, ihre Ansichten und Verhaltensweisen gemeinsam erfunden und beschrieben haben. Über den eigentlichen Schreibprozess hinaus und auch außerhalb des schulischen Umfeldes lernten die Jugendlichen einander kennen und verstehen. Das gemeinsame Sich-Hineinversetzen in eine Rolle und die Gemeinsamkeit des Zieles, die Romanhandlung voranzutreiben, führte so zu Verständnis und Freundschaft über das Projekt und über den Tag hinaus.
Man merkt dem Buch nicht an, dass an ihm so viele Schüler und noch dazu aus verschiedenen Schulformen mitgewirkt haben. Es liest sich wie aus einem Guss und bietet überdies dem jugendlichen wie dem erwachsenen Leser eine überaus spannende Lektüre.
Die niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, schreibt in ihrem Vorwort: "Die Geschichte liefert keine vorgefertigten Lösungen und verzichtet auch weitgehend auf den berühmten "erhobenen Zeigefinger". Das macht sie besonders authentisch. Besonders gelungen ist die Schilderung der beteiligten Jugendlichen. Man hat schnell das Gefühl, Olaf, Jörg und Nicole sind Personen aus Fleisch und Blut, die man so oder ähnlich aus der Nachbarschaft kennt. Kurzum, wer angefangen hat, in diesem Buch zu blättern, wird es nicht so schnell wieder aus der Hand legen. Über der Lektüre vergisst man beinahe, dass der Roman auch ein lnklusionsprojekt ist. ln dem Roman zeigen Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake, wie Inklusion im Alltag ganz praktisch aussehen kann. Statt über Handicaps und andere trennende Fragestellungen nachzudenken und zu diskutieren, haben Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake erfolgreich zusammengearbeitet. Und herausgekommen ist keine trockene Erklärung, sondern ein Buch, das Spaß macht, unterhält und zum Nachdenken anregt."
Flankiert werden die Premierenlesungen von einer Ausstellung, die weitere Gymnasiasten über Pestalozzi und die Pestalozzischule erarbeitet haben — und von der Uraufführung des (auch im Buch abgedruckten) "Jugendhaus-Songs", den Musiklehrerin Jule Buckmann mit Pestalozzischülern in Töne gesetzt hat.
Geest-Verlag 2014
ISBN 978-3-86685-475-8 ca. 230 S.,10 Euro
Das ist unser Haus
Ein Romanprojekt von Jugendlichen der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake in Kooperation mit dem Geest-Verlag und Kultur vor Ort e.V. Berne