Laudatio des Vorstandsmitglieds der Oldenburgischen Landschaft, Björn Thümler, auf Reinhard Rakow anlässlich der Verleihung der Landschaftsmedaille am 9. Juni 2012 in Berne-Warfleth
Sehr geehrter, lieber Herr Rakow,
sehr geehrter Herr Präsident Kossendey,
sehr geehrte Damen und Herren,
Kultur ist etwas, das den Menschen vor vielem anderen erst zum Menschen macht. Kultur ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Kulturelles Engagement ist ein wesentlicher Beitrag zum Gemeinwohl. Die Kultur im Oldenburger Land ist gut aufgestellt und das Kulturleben im Oldenburger Land zeichnet sich durch eine große Vielfältigkeit aus. Diese Vielfältigkeit allerdings zu ermöglichen, ist das Verdienst zahlreicher ehrenamtlich tätiger Menschen.
Zu diesen ehrenamtlich tätigen Menschen zählen auch Sie und das in ganz besonderer Weise. Man kann sagen, dass Sie dort, wo Sie im Oldenburger Land ansässig waren, stets nicht nur Spuren im dortigen Kulturleben hinterlassen haben, sondern dass Sie das Kulturleben dort entscheidend und nachhaltig geprägt haben und ein Garant waren für kulturelle Qualität.
Ihr künstlerisches Schaffen kennt keine Grenzen. So arbeiten Sie selbst als Maler. Seit 1997 haben Sie bundesweit unzählige Ausstellungen initiiert. Es gab und gibt zahlreiche Bildern von Ihnen, die Sie nicht nur auf eine philosophische Kunstform beschränkt haben. Sie scheuen sich nicht auch die aktuelle Zeitgeschichte aufzugreifen und in Ihren Werken wie „Bilder gegen den Krieg“ einzubeziehen. Und auch als Autor von Lyrik, Prosa und Essays sowie als Rezensent für Literatur, Musik, Bildende Kunst und Theater haben Sie einen besonderen praktischen Bezug zu Kunst und Kultur. Die Liste Ihrer literarischen Werke ist mittlerweile auf eine ansehnliche Zahl angewachsen. Zahlreich sind die Lesungen aus Ihren Werken, die sie an vielen verschiedenen Orten abhalten.
Unwillkürlich fragt man sich: „Wie schafft Reinhard Rakow das alles?“ Und „das alles“ ist ja nicht nur das künstlerische Schaffen, es sind nicht nur die Malerei und die Schriftstellerei, der sich Reinhard Rakow erfolgreich widmet. Es ist auch sein Ideenreichtum, was kulturelle Veranstaltungen betrifft, und es ist sein Organisationstalent, das er dem Kulturleben des Oldenburger Landes unermüdlich zur Verfügung stellt. Talente, die Sie sicherlich auch als hausgemachter Jurist gut verwenden konnten, denn auch für die Juristerei muss man eine Leidenschaft und eigene Kreativität entwickeln. Insgesamt kann man Ihr kulturelles Engagement nicht anders bezeichnen, denn als überdurchschnittlich und außergewöhnlich.
Sie haben, lieber Herr Rakow, 2002 den Verein der Edewechter Kunstfreunde mitgegründet und waren bis 2006 Vorsitzender des Vereins. Als solcher waren sie der kulturelle Motor Edewechts und haben viele Kulturprojekte angeschoben und erfolgreich durchgeführt.
Jetzt haben Sie sich hier in Berne einen neuen Wirkungskreis erschlossen. Als Organisator der Berner Bücherwochen, die jetzt seit 2008 bereits dreimal stattgefunden haben, haben Sie eine kulturelle Veranstaltungsreihe auf den Weg gebracht, deren Bedeutung für Berne nicht hoch genug veranschlagt werden kann.
Die musikalische Veranstaltungsreihe „Berne bringt...“ geht auch auf Ihre Initiative zurück und wir werden ja gleich im Anschluss ein Konzert in dieser Veranstaltungsreihe hören können. Heute steht auch die Uraufführung eines Streichquartetts des Berner Komponisten Dirk Lüken auf dem Programm, den die Oldenburgische Landschaft im vergangenen Jahr für sein musikalisches Wirken mit der Landschaftsmedaille geehrt hat.
Indem Dirk Lüken auf Reinhard Rakow trifft, durchdringt sich gewissermaßen das Kulturschaffen in Berne. Das Kulturleben hier in der Gemeinde Berne ist sehr lebendig und abwechslungsreich und von hoher Qualität. Es ist wichtig und notwendig, dass Kultur nicht nur in den Zentren, sondern auch in der Fläche stattfindet. Das geht aber nicht ohne viel Idealismus und persönliches Engagement vor Ort.
Sie, lieber Herr Rakow, haben sich für das Kulturleben im Oldenburger Land in jeder Hinsicht vorbildlich eingesetzt und sich dadurch große Verdienste erworben. Sie haben dadurch einen beträchtlichen Beitrag für das Gemeinwohl geleistet. Wir alle wünschen uns, dass Sie auf Ihrem Weg weitergehen und Ihre Kulturarbeit fortsetzen.
Für Ihre Verdienste für die Kultur im Oldenburger Land verleihe ich Ihnen, lieber Herr Rakow, auf einstimmigen Beschluss des Vorstandes der Oldenburgischen Landschaft die Landschaftsmedaille.