Ministerin Cornelia Rundt schreibt Grußwort für das Buchprojekt 'Das ist unser Haus' - So kann Inklusion praktisch aussehen
Das ist unser Haus
Ein Roman von Jugendlichen der
Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake
in Zusammenarbeit mit Kultur vor Ort e. V., Berne
und dem Geest-Verlag
Hrsg. von Alfred Büngen
Geest-Verlag 2014
Gemeinsam schrieben mehr als 50 Jugendliche der 8. Klassen des Gymnasiums Brake ind der 9. Klassen der Pestalozzischule Brake diesen Roman, in dem 12 Jugendliche ihr Jugendhaus erkämpfen. Zudem gibt es dabei viele Geschichten über Liebe, Streit und Zukunft.
Ein Lesevergnügen - und das entsatnden aus einer Zusammenarbeit von Förderschülern und Gymnasiasten.
Grußwort der niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, anlässlich des gemeinsamen Projektes von Schülerinnen und Schülern der Pestalozzischule Brake und des Gymnasiums
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Autorinnen und Autoren,
der amerikanische Schriftsteller William Faulkner hat einst Schreibinteressierte aufgefordert: „Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.“ Das ist leichter gesagt als getan, wie ich immer wieder merke, wenn ich eine Rede oder ein Grußwort schreibe. Aber bei den Auszügen aus diesem Roman wollte ich nicht nur den zweiten Satz lesen, sondern auch den dritten und den vierten und dann konnte ich gar nicht mehr aufhören. Die Geschichte um Olaf und die anderen Jugendlichen aus Brake und Umgebung wird spannend und mit Herzblut erzählt. In den Seiten findet sich nicht nur eine heile Welt. Alltägliche Probleme wie Alkohol oder Rassismus werden nicht ausgespart. Die Leserinnen und Leser sind aufgefordert, sich eigene Gedanken zu machen: Wie soll etwa Jenny reagieren, wenn ihr Freund Nick sich aggressiv gegenüber zugewanderten Menschen äußert. Und wie gehen wir selbst mit Drogen um, legalen ebenso wie illegalen? Die Geschichte liefert keine vorgefertigten Lösungen und verzichtet auch weitgehend auf den berühmten ‚erhobenen Zeigefinger‘, das macht sie besonders authentisch. Besonders gelungen ist die Schilderung der beteiligten Jugendlichen. Man hat schnell das Gefühl, Olaf, Jörg und Nicole sind Personen aus Fleisch und Blut, die man so oder ähnlich aus der Nachbarschaft kennt. Kurzum, wer angefangen hat in diesem Buch zu blättern, wird es nicht so schnell wieder aus der Hand legen.
Über der Lektüre vergisst man beinahe, dass der Roman auch ein Inklusionsprojekt ist. Inklusion ist ein eher sperriger Begriff aus dem politischen Bereich. In dem Roman zeigen Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake wie Inklusion im Alltag ganz praktisch aussehen kann. Statt über Handicaps und andere trennende Fragestellungen nachzudenken und zu diskutieren, haben Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule und des Gymnasiums Brake erfolgreich zusammengearbeitet. Und herausgekommen ist keine trockene Erklärung, sondern ein Buch, das Spaß macht, unterhält und zum Nachdenken anregt.
Ich möchte allen Aktiven danken, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Danken möchte ich darüber hinaus auch den Schülerinnen und Schülern beider Schulen, besonders den Autorinnen und Autoren. Ich bin sicher, dass dieser spannende Jugendroman viele Leserinnen und Leser findet.
Ihre
Cornelia Rundt
Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung