Nicoleta Craita Ten'o - Mondlied (Literatur in schwierigen Zeiten)
Mondlied
Ich habe dich ans Herz gedrückt
wie die Quelle die süßen und blassen
Steine
in ihrer Hast über den Dampf der Erde.
Ich habe dich auf den weißen
Mondstrahlen
hingelegt bis deine Stirn
und meine Finger
eins mit den Sternen wurden.
Ich habe gewartet, dass du
zu singen anfängst
damit ich aus den Brustpfirsichen
das durch deine Frische
ummantelte Herz
aufmachen kann.
Und ich habe dir das Lied versprochen
das Licht der Fingernägel und
Schuhe
aus dem Land der Drachen
falls du mir das Zarte der Sehnsucht beibringst.
Ich wusste, dass die Dämmerung
uns still unter der Lerche finden wird,
an dem Ufer des Flusses
kreisend wie die Zungen der Schicksalsuhr.
Ich wusste, dass die Blumen unsere kleinen Körper
kleiden würden
und mit ihnen wir unsere Zukunft
in den Handbögen
beim Festhalten
zeichnen werden ...