Presse berichtet über das anstehende Buch von/über Dirk Lüken

 

 

Berner bringt Lebenswerk heraus

12.10.2018


Berne Unverwechselbar: Dirk Lüken. Da sitzt er auf der Chaiselongue, die Haare fast noch dunkel, der Rücken noch gerade, doch den nachdenklich prüfenden Blick in die Ferne hatte er schon damals, 1960, als sein Vater Ulfert Lüken, der Kunstmaler, ihn in Öl bannte. 58 Jahre ist das Gemälde alt, und nun wird es den Umschlag eines Buches von und über Dirk Lüken zieren, Titel: „Die einen sagen Dennoch – Gedichte und Kompositionen“.

Dass Dirk Lüken, der ehemalige Berner Kantor, Gründer und Leiter der „Berner Abendmusiken“ in St. Aegidius, auch komponierte, wird vielen bekannt sein, dass er dichtete, den wenigsten. Dabei könnten seine literarischen Qualitäten durchaus dem einen oder anderen aufgefallen sein, denn 2008 bereicherte er die erste Anthologie der Berner Bücherwochen mit sieben Kurzgedichten.

Sieben, das war das Spitzchen eines Eisbergs, denn tatsächlich hat Dirk Lüken im Lauf der Jahre einen beachtlichen Fundus an philosophischen und zeitgeschichtlichen Notaten und Aufsätzen geschaffen, dazu Tagebucheinträge, Briefe – und eben Gedichte.

Allein in „Die einen sagen Dennoch“, dem Buch im Werden, findet sich eine Auswahl von mehr als 250 Gedichten des Kantors a.D. aus den Jahren von 1964 bis 2002, zusammengestellt von Reinhard Rakow. Als Lüken 2014 nach 51 Dienstjahren seinen Abschied vom Berner Kantorenamt nahm, hatte Bücherwochen-Organisator Rakow sich der damals gelesenen Gedichte erinnert und die Idee einer Veröffentlichung eines Bandes mit weiteren Gedichten entwickelt.

Jetzt ist es soweit; im Umfeld des am 1. November bevorstehenden 86. Geburtstags des Kantors, Komponisten und Dichters wird Dirk Lükens Buch im Geest-Verlag Vechta veröffentlicht werden. „Die einen sagen Dennoch“, der Buchtitel, ist einer Gedichtzeile entnommen.

Dass diesem Autor die Stromlinienförmigkeit fehlen könnte, deutet sie schon an. „Jedes dieser Gedichte verdient es, gelesen, bedacht und verinnerlicht zu werden“, ist Rakow überzeugt. Die meist reimfrei in Prosa gesetzten Gedichte, die Themen aus Natur und Zeit verhandeln, hätten Gültigkeit über den Tag hinaus. „Und sie bringen uns Dirk Lüken als einen hochsensiblen und hochgebildeten Beobachter und eigenständigen Begleiter seiner Zeit nahe“.

Diesen Befund stützen auch die neben den Gedichten in das Buch aufgenommenen Texte, darunter Würdigungen aus der Feder von Manfred Klinkebiel und Christoph J. Keller, zwei angesehenen Oldenburger Komponisten, Schriftstellern und Dozenten, die sich vor der „einnehmenden Dichte und Vielschichtigkeit der Aussagen“ des Dichters Lüken ebenso verbeugen, wie vor „dem großen, alten Hüter der Kirchenmusik und Kompositionskunst in Norddeutschland“.

Sogar Björn Thümler, der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, widmet ihm im Buch ein Geleitwort.

Für Leser, die mehr über den oft unterschätzten Berner Mitbürger Lüken wissen wollen, findet sich im Buch neben biografischen Notizen als besonderer Anlass zur Freude das komplette Verzeichnis seiner Kompositionen als Erstveröffentlichung: 813 Werke vom Lied bis zur Sinfonie, plus 150 Choralsätze. Das sind Bach’sche Dimensionen.