Reinhard Tschapke - Der andere Heuss. Ein Essay (in der Autorenkorrektur)

Reinhard Tschapke

Der andere Heuss
Ein Essay
Geest-Verlag, Visbek 2025

178 S., 12 Euro

Augenblicke der Vernunft sind selten in der deutschen Geschichte. Ein solcher Augenblick ist für viele mit dem Namen Theodor Heuss (1884-1963) verknüpft. Am Ende des Zweiten Weltkriegs ist Heuss ein Mann von 61 Jahren, ein aus dem öffentlichen Leben verbannter Politiker und Schöngeist. Kurz darauf ist der alte Herr der bekannteste Repräsentant der Bundesrepublik. In zwei Amtszeiten hat der erste Präsident der Bevölkerung zu einer neuen Identität verholfen. Dass seine Person zum „Papa Heuss“ verkitscht wurde, hat er nicht ändern können. Das Buch versucht, Heuss, der in der Weimarer Republik eine Kunstzensur forderte, 1933 dem „Ermächtigungsgesetz“ zustimmte und unsere Nationalhymne für falsch hielt, jenseits von Verklärung gerecht zu werden.

Dr. Reinhard Tschapke (Jahrgang 1956) war Stipendiat der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Er arbeitete als Kulturredakteur für die „Welt“ in Bonn und Berlin. Später war er über 20 Jahre Kulturchef der „Nordwest-Zeitung“. Er verfasste mehrere Bücher, darunter über Thomas Bernhard, Heiner Müller und das von ihm geliebte Brennholzmachen („Auf dem Holzweg“, Geest-Verlag).