Schreibtipp - Schreibweisen und Steigerung von Farben

Schreibung der Farbe Blau

Grundsätzlich kleinzuschreiben ist das Adjektiv blau: Wenn
das so weitergeht, wird sie demnächst ihr blaues Wunder erleben!
Gott, war der gestern Abend wieder mal blau! In seiner Stammkneipe isst
er am liebsten Forelle blau.
Ist das Adjektiv allerdings
Bestandteil eines Eigennamens, muss großgeschrieben werden: In
München ist zurzeit eine wundervolle Ausstellung des Blauen Reiters
zu sehen. Auf unserer Italienreise haben wir auch die Blaue Grotte
von Capri besichtigt.
Bei einigen Verbindungen ist Groß- oder
Kleinschreibung möglich: Sie hat gestern, wie befürchtet, einen
blauen/Blauen Brief bekommen und seitdem ist sie ungenießbar.

Wird die Farbbezeichnung in substantivischer Funktion gebraucht, wird
großgeschrieben: Wir könnten mal wieder eine schöne Fahrt ins
Blaue unternehmen. Die lügt doch das Blaue vom Himmel herunter! Das
ganze Badezimmer ist in einem hellen Blau gehalten.
Auch hier
gibt es allerdings Grenzfälle, in denen Groß- oder Kleinschreibung
möglich ist: Die bevorzugte Farbe seiner Bilder ist blau/Blau.

Deklination des Substantivs / Steigerbarkeit des Adjektivs

Wird die Farbbezeichnung Blau in substantivischer Funktion
gebraucht, erhält ausschließlich der Genitiv Singular ein -s: Die
verschiedenen Schattierungen des Blaus in seinen Bildern sind
wirklich faszinierend.
Alle anderen Flexionsformen sind –
zumindest in der Standardsprache – endungslos, die Pluralform mit -s
gilt als umgangssprachlich, statt die beiden Blaus also
besser die beiden Blautöne.

Da es in jedem Farbfeld verschiedene Abstufungen und Helligkeitsgrade
gibt und auch die Farbe Blau keine absolute Größe ist, ist es
durchaus möglich, Vergleichsformen zu bilden: Das Meer wirkt
heute noch blauer als in den letzten Tagen. Ich glaube, der ist heute
noch blauer als sonst!

Nicht gesteigert werden sollten allerdings Komposita wie hellblau oder
aquamarinblau.