Schubert, Schumann, Schöngesang!

Schuberts „Winterreise", Schumanns Heine-Lieder und von Williams die „Songs of Travel", drei Glanzpunkte des romantischen Liedgesangs in einem einzigen Konzert — das gibt es nur in Warfleth, und zwar am Sonntag, 8. November in der Konzertkirche am Weserdeich (17:00). Der dieses außergewöhnliche Programm stemmt, ist ein außergewöhnlicher (und außergewöhnlich gut aussehender) Sänger: der junge Bariton Frederik Baldus.

Noch vor zwei Wochen sang er in Shanghai und Peking Wagners 24-Stunden-Ring, zur Zeit wirkt er bei den Tiroler Festspielen als Mitglied der renommierten Accademia di Montegral bei den „Meistersingern" mit.  Baldus, Absolvent der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf mit Konzertexamen und Diplomen in Lied-, Oratoriums- und Operngesang, Schüler u. a. von Françoise Pollet, Tom Krause und René Jacobs, war Finalist beim „Ad honorem Mozart" in Prag. Bereits während seines Studiums gastierte er an Theatern, etwa in Luzern, Freiburg und Gelsenkirchen. Im Konzertfach debütierte er früh im Palacio de Bellas Artes (Mexiko) als Solist in Beethovens Neunter. Baldus erfreut sich seither reger Konzerttätigkeit – zuletzt mit den Hamburger Symphonikern in Strauss' „Capriccio" unter Jeffrey Tate in der Hamburger Laeiszhalle. Als Liedsänger hat sich Baldus als intimer Kenner des romantischen Repertoires einen Namen gemacht. Der Internationale Schumann Verein engagierte ihn wiederholt als Sänger, etwa für Schumanns „Dichterliebe". Frederik Baldus ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und Preisträger der Kammeroper Schloss Rheinsberg.

Nach Warfleth begleitet ihn mit dem Pianisten Thomas Palm einer der erfahrensten und gefragtesten Liedbegleiter Deutschlands. Palm, der Liedbegleitung bei Fischer-Dieskau studierte, verfügt über reiche internationale Konzerterfahrung. Seine Auftritte als Liedbegleiter namhafter Sängerinnen und Sänger bei Musikfestspielen wie Hohenems, Schwetzingen und Schleswig-Holstein wurden von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Regelmäßig führen ihn Konzertreisen in die USA (New York, San Francisco, Los Angeles), nach Brasilien, Japan und Korea. Meisterkurse, Lehraufträge und teils langjährige Gastprofessuren für Klavier, Kammermusik und Lied verbinden ihn u. a. mit den Musikhochschulen von Osaka, Seoul und Taipeh. An der Robert Schumann Hochschule leitet Palm seit über zwanzig Jahren eine Klavierklasse. Mehr als vierzig Einspielungen auf CD und nahezu hundert Rundfunkproduktionen dokumentieren sein weitgespanntes künstlerisches Spektrum.

„bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin — Lieder vom Fernsein" ist das ebenso ambitionierte wie anrührende Programm der beiden Ausnahmemusiker überschrieben, geht es doch in allen Werken des Abends um die Suche nach Geborgenheit, nach dem Mit-sich-eins-Sein. „Träumend, wie  im halben Schlummer" lässt Schumann deshalb seinen Helden den Tag durchwandeln. Der Williams-Protagonist fragt „Whither shall I wander?" „Wohin soll ich wandern?", und Schuberts Sänger weiß zur Erbauung aller Freunde des Liedgesangs die Antwort: Drüben hinters Dorf, dorthin, wo der Leiermann dreht. Kurz: Ein absolutes Muss (nicht nur) für Schubert-Fans!

„bleiben will, wo ich nie gewesen bin -- Lieder vom Fernsein"
Konzert am Sonntag, 08.11.2015, 17:00
Konzertkirche Warfleth, 27804 Berne-Warfleth. Deichstraße 20
Eintritt 25,00 Euro, Schüler, Studenten, Erwerbslose frei
Platzreservierung nach Bestelleingang
Infos, Vorverkauf: Reinhard Rakow, 04406-920046
berne-bringt@t-online.de

Eine Veranstaltung von „Berne bringt ..", der Konzertreihe der Gemeinde Berne. Gefördert von EWE-Stiftung und der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg. „Berne bringt ..:" dankt allen Sponsoren.