ver.di fördert das Projekt 'Der kleine Widerstand'
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), dabei die Tarifpolitische Grundsatzabteilung sponsert das Projekt vom kleinen Widerstand zu dem nun jeden Tag neue Beiträge eingehen. Wir bedanken uns herzlich für diese Hilfe.
Rette sich, wer kann? Der kleine Alltag des Widerstands in Gedichten, Geschichten und Berichten - Ausschreibung des Geest-Verlags
Literatur-Wettbewerb 2020
Ausschreibung des Geest-Verlags Vechta:
Rette sich, wer kann?
Der kleine Alltag des Widerstands
in Gedichten, Geschichten und Berichten
Bei den Landtagswahlen 2019 haben zwar ca. 70 % der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme rechtsextremen Parteien verweigert und sich gegen Rassismus und völki-sche Parolen entschieden, nur ist Deutschland deswegen keineswegs mit einem blauen Auge davongekommen!
Denn es geht den neuen Rechtsnationalen nicht um harmlosen Protest, sondern um eine subtil-schleichende Haltungsänderung: um die Zerlegung demokratischer Werte und Errungenschaften sowie um die Wiederbelebung einer vermeintlichen deutsch-nationalen Überlegenheit. All das kennen wir. Schon einmal mündete blinder Rassismus und geschürter Hass gegen alles völkisch Unerwünschte im Land der Dichter und Denker in eine unsägliche psychische Verrohung: Das Ende jeglicher Zivilisation brach an, das den Holocaust erst ermöglichte.
Doch schleichende Verrohungen gibt es inzwischen keineswegs nur im Dunstkreis rechtsextremer Parteien: Häme und Hetze gegen behinderte Menschen, gegen Menschen anderer Herkunft, anderen Glaubens, auch gegen Lesben, Schwule, trans- und intersexuelle Menschen findet sich mitunter selbst in der Mitte der Gesellschaft. Witze auf Kosten transsexueller Menschen äußerte kürzlich sogar die Vorsitzende einer sich als bürgerlich-demokratisch verstehenden Volkspartei.
Daher suchen wir nach mutmachenden Beispielen des Widerstands im ganz normalen Alltag - zugunsten eines solidarischen Miteinanders, eines couragierten Eintretens für Menschen, die als erste zu Opfern von Hass und rechtsextremem Nationalismus werden.
Unsere multikulturelle Gesellschaft ist reich an Erfahrungen und Ideen, wie Aus-Grenzungen überwunden werden können: Nicht ratlos der Eigendynamik nationalistischer Spaltung zuzusehen, sondern gesellschaftliche Prozesse so zu gestalten, dass ihre Ergebnisse für uns und für die nachfolgenden Generationen sinnbringend sind. Genau solche Geschichten, die von der Überwindung völkischen Denkens und von gelingendem gesellschaftlichen Zusammenhalt erzählen, wollen wir lesen und sammeln und schließlich als gemeinsames Lesebuch der Visionen, der Möglichkeiten und des Protestes veröffentlichen.
Für die Anthologie sind also Texte gesucht, die mit literarischen Mitteln Themen in diesem gesellschaftspolitischen Spannungsfeld beschreiben und diskutieren. Texte, die Aufgaben ansprechen, die unsere Gesellschaft zu lösen hat. Das können Gedich-te ebenso sein wie Reportagen, Erzählungen und Kurzgeschichten, Novellen, Fabeln oder fiktive Nachrichten.
Eingereicht werden können maximal drei Gedichte oder eine Geschichte / eine Erzählung oder ein Bericht / eine Dokumentation in maximaler Länge von insgesamt sechs DIN A4 Seiten. Ausgewählte Beiträge sowie die Texte der Preisträger*innen werden in der Anthologie “Rette sich, wer kann? Der kleine Alltag des Widerstands in Gedichten, Geschichten und Berichten” veröffentlicht.
Einsendeschluss: 31.05.2020
Preisverleihung / Buchpremiere: im Herbst 2020
Preise:
Drei mit jeweils 200,- € dotierte Preise in den Gattungen Gedichte, Geschichten und Berichte sowie weitere Sach- und Buchpreise.
Jede*r in die Anthologie aufgenommene Teilnehmer*in erhält ein kostenloses Belegexemplar und kann anschließend zum Autorenpreis weitere Exemplare beziehen.
Jury und Herausgeber:
Alfred Büngen, Cornelia Eichner, Gunnar Evang und Holger Evang-Lorenz