Weihnachten in der Literatur
Literatur
In der abendländisch(link is external), christlich geprägten Literatur wird die Weihnachtsgeschichte(link is external), die (Vor-)Weihnachtszeit oder auch nur das Weihnachtsfest selbst seit Jahrhunderten thematisiert, sei es am Rande als zeitlich bestimmender Fixpunkt eines (fiktiven) Ereignisses, das dadurch einen bewusst evozierten Beiklang bekommt, oder sei es gleich als beispielhafte Umdeutung eines jeweils aktuellen Zeitgeschehens in familiären oder auch gesellschaftlichen Zusammenhängen. Das kann dann als ernsthafte Auseinandersetzung mit der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichte, aber auch als kritische, sich an den Auswüchsen der Feierlichkeiten reibende Polemik nachzulesen sein.
Beispielhaft seien hier Klassiker genannt wie die Märchen A Christmas Carol(link is external) (dt. „Eine Weihnachtsgeschichte“) von Charles Dickens(link is external) oder Bergkristall(link is external) von Adalbert Stifter(link is external). Neben den märchenhaft besinnlichen Erzählungen und Romanen dieser Tradition hat sich die Spannbreite der Genres seit Mitte des 20. Jahrhunderts unter anderem auch um satirische Erzählungen wie Nicht nur zur Weihnachtszeit von Heinrich Böll(link is external) bis hin zu Kriminalromanen oder -anthologien mit Titeln wie Blutiges Fest[50](link is external) oder Eiskalte Weihnachten[51](link is external) erweitert.
Unzählig sind die sich hierbei von vorneherein an Kinder und Jugendliche wendenden Geschichten, angefangen mit Klassikern wie Peterchens Mondfahrt(link is external) von Gerdt von Bassewitz(link is external) und Nußknacker und Mausekönig(link is external) von E.T.A. Hoffmann(link is external) über Weihnachten im Stall von Astrid Lindgren(link is external) bis hin zu den neueren Erzählungen Das Weihnachtsgeheimnis(link is external) und Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort(link is external) von Jostein Gaarder(link is external). Lotet das letztgenannte Buch von Jostein Gaarder die Thematik mit durchaus tragischen Momenten auf Leben und Tod aus, geht es vielen Kinder- und Jugendbuchautoren zumeist schlicht darum, die kindlichen Erwartungen an das „Gabenfest“ mit dem „eigentlichen“ Sinn weihnachtlicher Nächstenliebe korrespondieren zu lassen – in den Bilderbüchern(link is external) für die ganz jungen Leser bzw. Zuhörer rückt dann nicht selten anstelle des Christkindes(link is external) oder des Nikolaus(link is external) der zu Werbe- und Gabenträgern gewordene Weihnachtsmann(link is external) in den Vordergrund. Im siebten und letzten Band(link is external) der Harry Potter(link is external)-Reihe erlebt der Titelheld Weihnachten auf der Flucht – jedoch ist in diesem Band wie in den Bänden zuvor das Weihnachtsfest nur auf die Muggelwelt(link is external) bezogen und dient ansonsten sinnentleert als reine Zeitangabe für eine Ferienzeit der Hogwarts-Schüler.[52](link is external)
Medien
Einzelne Forschungen befassen sich mit der journalistischen Wahrnehmung des Christfestes in Zeitungen und Zeitschriften der Bundesrepublik. Edgar Sebastian Hasse(link is external) untersuchte in seiner theologischen Studie Weihnachten in der Presse[53](link is external) die Frage anhand von elf verschiedenen publizistischen Einheiten – darunter Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Bild, Stern, Spiegel, Focus, Bravo und Playboy – über einen Zeitraum von 50 Jahren. Weihnachten stellt sich in den Printmedien von 1955 bis 2005 als Assemblage von Genuss und Geschenken dar. Das christliche Themenspektrum kommt in den Medien um die Hälfte weniger vor als das Konsum-, Bescher- und Kulinaria-Schema. Das Paradigma der Menschwerdung verschwindet immer mehr. Spezifisch weihnachtliche Themen verlieren in Zeitungen und Zeitschriften in den vergangenen 50 Jahren an Gewicht. Sie werden zunehmend durch andere, nicht weihnachtlich konnotierte Themen ersetzt.