Wesermarsch-Lesebuch-Projekt geht in die nächste Runde / Schreibwerkstatt Ende Oktober geplant Texte zum Thema Alltag gesucht
Wesermarsch-Lesebuch-Projekt geht in die nächste Runde / Schreibwerkstatt Ende Oktober geplant
Texte zum Thema Alltag gesucht
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Berne/Ovelgönne. Als gegen Ende 2015 das dritte Lesebuch für die Wesermarsch erschien, war das Interesse riesengroß. Nach der ersten Vorstellung der „Liebes Geschichten“ Anfang November in Moorriem versammelten sich Freunde, Familien und Nachbarschaften an unterschiedlichsten Orten zu kleinen Lesungen, um die teils schrägen und witzigen, teils nachdenklichen bis traurigen Texte aus der Feder der Autorinnen und Autoren aus der Wesermarsch zu hören. Derzeit ist das gut 500 Seiten starke Werk vergriffen, da beginnt der Countdown für das nächste Wesermarsch-Lesebuch. Ab sofort darf wieder gedichtet werden.
Ab sofort können Autoren ihre Beiträge für die Textsammlung „Alltag, Alltag, jeder Tag“ einreichen. Erstmals sind auch Autoren aus dem Umland der Wesermarsch zugelassen. Die Herausgeber Reinhard Rakow und Dörte Spiekermann freuen sich auf viele interessante Einsendungen. (Georg Jauken)
„Alltag, Alltag, jeder Tag“ lautet der geplante Titel. Zu den sechsten Berner Bücherwochen ab Ende September 2017 soll es – wie seine Vorgänger – im Geest-Verlag Vechta erscheinen. Zugelassen sind Gedichte, Erzählungen, Kurzgeschichten, biografische und sonstige Texte, die sich im weitesten Sinne mit dem Thema Alltag beschäftigen. Wie immer gilt, dass sich die Ausschreibung insbesondere auch an Schreibanfänger richtet, die etwas zum Thema beitragen können. Wer sich beteiligen möchte, kann von jetzt an bis Ende Juli 2017 maximal drei eigenständig verfasste und unveröffentlichte Texte einreichen, die zusammen bis zu 15 Normseiten lang sein dürfen.
Das alles geht aus der Ausschreibung hervor, die die Herausgeber Dörte Spiekermann und Reinhard Rakow jetzt in den Räumen der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) Wesermarsch in Ovelgönne vorgestellt haben. Rakow organisiert die Berner Bücherwochen und hatte einst die Idee zu dem Lesebuchprojekt nach dem Motto „Menschen aus der Wesermarsch schreiben für Menschen in der Wesermarsch“. Um die Idee in die Tat umzusetzen, suchte er die Zusammenarbeit mit der LEB. „Für uns war das der Anstoß für ein ganz neues Bildungsprogramm“, sagt deren Vorsitzende Spiekermann. Inzwischen bietet die LEB im sechsten Jahr Schreibwerkstätten an, in denen die (meist weiblichen) Teilnehmer trainieren, ihre Ideen zu Geschichten mit lebendiger Handlung, stimmigen Dialogen und überzeugendem Spannungsbogen zu formen. „Sie machen richtig Fortbildung“, schwärmt Rakow.
Vorstellung Ausschreibung Wesermarsch-Lesebuch-Projekt 2016/2017 © Georg Jauken
„Alltag, Alltag, jeder Tag“, lautet das Stichwort für das vierte Lesebuch für die Wesermarsch. Ab sofort können Autoren ihre Beiträge für die Textsammlung einreichen. Erstmals sind auch Autoren aus dem Umland der Wesermarsch zugelassen. Die Herausgeber Reinhard Rakow und Dörte Spiekermann freuen sich auf viele interessante Einsendungen, insbesondere auch von Schreibanfängern. Erscheinen soll das Buch zu den Berner Bücherwochen im Herbst 2017. (Georg Jauken)
Die nächste Schreibwerkstatt ist Ende Oktober vorgesehen. Anfang 2017 folgt ein weiterer eintägiger Workshop speziell zum Buchthema Alltag. So wie in den Schreibwerkstätten geht es dem Organisator der Berner Bücherwochen auch bei den Lesebüchern für die Wesermarsch darum, die Menschen aus der Region zum Schreiben zu motivieren. Die Idee stieß auf fruchtbaren Boden. So konnten die Herausgeber bei ihrer Textauswahl für das 2015 erschienene dritte Lesebuch „Liebes Geschichten“ auf die Einsendungen von mehr als 400 Autoren zurückgreifen, fast ausschließlich Laien. Besonders beeindruckt hat Rakow die starke Beteiligung von Senioren wie Milda Frebe und Willy Repnak, die sich im Alter von über 80 und über 90 Jahren erstmals mit literarischen Texten ins Licht der Öffentlichkeit begaben.
Ein einziger Begriff hatte gereicht, um sie und andere vom Schreiben begeisterte Menschen zu Gedichten und Liebesgeschichten in ihren unterschiedlichen Facetten zu inspirieren. Eine Schülerin erzählte von der Liebe eines Meerjungmannes, ein gestandener Nordenhamer von seiner Liebe zur Schweiz. Die Gedanken eines Junkies fanden Eingang in das Buch und sogar ein Rap. Erika Huppert gelang ein besonders anrührender Beitrag, in dem sie vom Leben zweier Frauen erzählt, die sich als Schülerinnen ineinander verliebten, nach dem Zweiten Weltkrieg zusammenzogen und über 80 Jahre alt werden mussten, bevor ihre Liebe offiziell Anerkennung fand.
Laut Rakow ist „Liebes Geschichten“ ein Volkslesebuch im allerbesten Sinne geworden. Mit dem geplanten Nachfolge-Projekt zum Thema Alltag hoffen er und Dörte Spiekermann daran anknüpfen zu können. „Der Alltag ist das, was uns als Mensch ausmacht und prägt“, sagt Rakow. Ob er als grau, öde und bedrückend empfunden werde oder als sicherer Zufluchtsort in unruhigen Zeiten, jeder definiere sich über seinen Alltag, meist ohne groß darüber nachzudenken und ohne darüber zu reden. Das neue Lesebuch für die Wesermarsch soll Anlass und Gelegenheit bieten, beides nachzuholen und über den Alltag zu schreiben.
Neu ist diesmal die Ausweitung der Teilnahmeberechtigten. Auch Autoren aus dem Umland der Wesermarsch (wie den Landkreisen Cuxhaven und Osterholz) oder auch aus Bremen können sich mit ihren Werken an der Textsammlung beteiligen. Wer einen Text einreicht, erklärt sich damit einverstanden, dass der Beitrag in dem geplanten Buch abgedruckt wird. Ein Honorar oder Tantiemen gibt es nicht.
Die Texte sind als Papierausdruck per Brief an Reinhard Rakow, Redaktion Alltag, Ollener Straße 2 in 27804 Berne zu senden. Zusätzlich wird eine entsprechende Textdatei auf CD, Datenstick oder als E-Mail-Anhang (an berne-bringt@t-online.de) erwartet. Für die ersten Lesebücher hatte Rakow vereinzelt mit Schreibmaschine, handschriftlich und einmal sogar in Sütterlin verfasste Texte übertragen. „Das war sehr viel Arbeit.“ Diesen Aufwand möchte er beim neuen Buch vermeiden.
„Der Alltag ist das, was uns als Mensch ausmacht und prägt.“ Reinhard Rakow