Lyrik in Bewegung. Gedichte zur Automobilität gesucht - Verlängert bis 30. September d.J. (Poststempel)! –

Ausschreibung für die Ausgabe 1/2021 des Poesiealbum neu

Das Auto als Fetisch oder als fahrbaren Untersatz. Am Automobil, das Jahrzehnte als Symbol für Wertarbeit, Ingenieursleistung, Selbstbestimmung und Wohlstands galt, scheiden sich heute die Geister. In der Stadt ist es im Weg, auf dem Land erschließt es den Weg. Wie kein anderes Fortbewegungsmittel trennt das Automobil unsere Gesellschaft. Für Gewalttäter wird es zur Waffe, sei es auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Karnevalsumzug, für politisch motivierte Kriminelle zum Objekt der Zerstörung und Brandstiftung.

30.09.20

Ausschreibungen: 

Karin Flörsheim - Abschied nehme ich (Gedicht des Tages)

Abschied nehme ich

 

 

Abschied nehme ich

Für immer

Von gelb braunen Wüsten

Hellgrauen Steinfeldern

Weißen Stränden

Von tosenden Meeren

 

Die Hitze verbrannte

Meine Augen

Die Sonne schlug

Den Körper

In vergangenen Zeiten

Liebte ich euch

Wüste Steine und Meer

 

Früher war die Seele

Gefüllt mit frischen Farben

Der Körper geschmeidig

Meine Gedanken

Julius Strotmann - Übrig geblieben (Jugendliche melden sich zu Wort)


Julius Strotmann - Übrig geblieben

Julius Strotmann

Übrig geblieben

 

Während wir im Wasser weinen, brennt drumherum alles ab. Dein Schluchzen hallt in meinem Herz wider und lähmt es. Anscheinend habe ich den gleichen Effekt auf dich, denn dein Herz wird immer langsamer.

Ich wünschte, ich wäre so schwach wie du. Stattdessen muss ich immer stark sein.

Jetzt bin ich als Einziger übrig geblieben und habe nichts mehr, was ich beschützen kann.

Irmgard Münnich - Mein Fuß (Gedicht des Tages)

Mein Fuß ...


Kaum setz ich meinen Fuß an Land,
spür ich ein banges Weben,
ich werde selbst mir unbekannt,
ich hab mich nicht mehr in der Hand:
Beginnt ein andres Leben?

Mir ist, als ob‘s ein andrer wär
in meiner eignen Schale,
als rief ich selbst mir hinterher:
Es ist ja wahr, ich bin‘s nicht mehr!
Wie kommt‘s mit einem Male?

Mein Fuß, kaum dass er sich bewegt
auf feuchten grauen Pfaden,
hat Worte in den Sand geprägt,
mein Boot hat wieder angelegt:
Beladen, ja beladen!

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