Elnaz Farmani - Es wäre schön (Jugendliche melden sich zu Wort)

Es wäre schön

Es wäre schön,
wenn keiner mehr
über die Welt
regieren wollte.

Alle würden verstehen,
dass es falsch ist,
Kriege zu führen
und Menschen
das Leben zu nehmen.

Alle besäßen
die gleichen Rechte,
egal, aus welcher
Schicht sie kommen.

Jeder würde so akzeptiert,
wie er ist,
und es fiele keine
Träne der Trauer mehr
auf unser Dasein.

Marfa Borsenko - Verkrüppelt das junge Leben (Gedicht des Tages)

Verkrüppelt das junge Leben


Verkrüppelt das junge Leben,
vergessen alle Wege ringsum,
ach Mutter, liebe Alte,
kann nicht mehr zu dir kommen,
kein Wiedersehn wird’s geben,
werd‘ nicht dein Alter wärmen.
Weit weg rief mich das Schicksal,
im Stich ließ ich die Heimat.
Nun peitschen uns die Fremden,
für sie sind wir nicht Menschen,
leb wohl denn, Heimatland,
ob das Glück mich wohl noch einmal
dich wieder schauen lässt?

Marfa Borsenko * 1926

Buch: 

Achte Berner Bücherwochen 2021 Anthologieausschreibung zum Thema "MENSCH SEIN, HERZ HABEN, SICH EMPÖREN Vom Mensch Sein und Herz Haben, vom Verweigern und Empören"/bis 30.6. verlängert

Achte Berner Bücherwochen 2021 (verlängert bis zum 30.06.)
Anthologieausschreibung zum Thema
"MENSCH SEIN, HERZ HABEN, SICH EMPÖREN
Vom Mensch Sein und Herz Haben, vom Verweigern und Empören"

-- Ausschreibungsende: Samstag, 30. Juni 2021
-- Buchpremiere und Eröffnungsveranstaltung: Samstag, 11. September 2021
-- Abschlussveranstaltung und Preisvergabe: Samstag, 11. Dezember 2021

-- Vorbemerkung:

30.06.21

Ausschreibungen: 

Ulrike Migdal - Nahtstelle (Gedicht des Tages)

Nahtstelle            

Im Sturm das frisch gepflügte Feld
aus rohen Ackerfurchen
die bis zur Brust hoch schlugen

Finstres fegt überkopf        
Stare Raben            

Darüber die Wolken
zu Fäusten geballt
im rot grimassierenden Himmel

Drunten liegt Modersohnland
Hundsäugige sahen
Haus Luft Erde Mensch
als wummernden Brei aus Dunkel

Schnipp, die erste Laterne
wir schweben im Neon

André Rettka - Diese sinnlose Gewalt kenne ich zur Genüge (Jugendliche melden sich zu Wort)

Download: Audio icon andrerettka.mp3

Mein Name ist Jaques. Ich bin ein Schwarzafrikaner, der im Tschad geboren wurde und aufgewachsen ist. Vor fünf Jahren bin ich mit meiner Familie nach Essen gekommen. Ich war damals vierzehn Jahre alt. Ethnische Säuberungen, Hunger und Elend haben uns aus unserer Heimat vertrieben. Wir hofften, in diesem zivilisierten Land ein ruhiges Leben führen zu können, ohne Hass und ohne Gewalt. Durch fleißiges Arbeiten wollten wir uns den Lebensunterhalt verdienen. Doch schnell wurde uns klar, dass unsere Träume nichts als Illusionen waren.

Agnete Book - Ein Leben voller Angst (Hörauszug)

Woher kommt sie? Schon im Mutterleib hat sie von mir Besitz ergriffen. Bomben, Schutt, Verwüstung, Untergang. All das drang tief in das ungeborene Leben und hat ihm vermittelt: die Welt ist gefährlich, der Tod ist ständig anwesend, immer und überall.Das Leben gibt es nicht ohne Dauerstress, sondern nur mit Furcht und Schrecken. Angst in so vielen Situationen; denn das Gehirn des Fötus hat die Panik der Mutter in sich aufgesogen, und so bestimmen deren Ängste noch heute meine Tage und vor allem die Nächte.
Nur ganz allmählich gelingt es immer öfter,auch Befreiung zu spüren

Buch: 

08.07.2020 - aktueller Autor - Michael Fischer

 

Michael Fischer, geb.1944 in Oberschlesien, verbrachte nach der kriegsbedingten Flucht seine Kindheit in Osterode/Harz und             seine Jugendzeit in Wolfsburg, wo er  auch das Abitur machte. Er studierte Pädagogik mit den Fächern Deutsch und Sozialkunde und wurde Realschullehrer sowie dann auch Lehrerausbilder. Er lebt mit seiner Frau, mit der er zwei Kinder hat, in Cloppenburg.

Im Geest-Verlag veröffentlicht:

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