Diesmal bist du zu weit gegangen. Du hast die Grenze überschritten!
Das bekam ich fast jeden Tag zu hören. Immer und immer wieder. Langsam war ich es leid. Grenzen überschreiten … Jeder versuchte, mir weiszumachen, dass das falsch war. Falsch, falsch, unrecht und falsch.
Aber wozu waren Grenzen da, wenn nicht, um überschritten zu werden? Ging es im Leben nicht darum, im Hier & Jetzt zu leben, Regeln zu brechen und Grenzen zu überschreiten?
Anke Stroman, geboren 1951 in Oldenburg in Oldenburg. Erste Ausbildung zur landwirtschaftlich-technischen Laborantin und mehrjährige Berufsausübung. Über den zweiten Bildungsweg ein Hochschulstudium. Ab 1981 als Lehrerin am Gymnasium tätig. Weitere zusätzliche abgeschlossene Ausbildungen und Tätigkeiten als Mediatorin und Beratungslehrerin. Mittlerweile pensioniert. Verheiratet, zwei Söhne, Schwiegertöchter und ein Enkelkind. Seit frühester Jugend großes Interesse am Schreiben eigener Texte.
Heute hatten wir wieder mehrere Tote. Einer von ihnen hatte so wenige Überlebenschancen, dass ich die Entscheidung treffen musste, ob ich ihn wiederbelebe. Wie immer habe ich mein Bestes gegeben, denn ich möchte alles dafür tun, um ein Menschenleben zu retten. Er hat es leider nicht geschafft und hinterließ Frau und Kinder. Der Krieg nimmt den Menschen alles. Sie sind unschuldig und leiden unter Verlusten und Verletzungen. Heute fragte mich ein Kind, wie es ist, glücklich zu sein. Glück ist, kein eingegrenztes Leben zu führen.