Stefanie Dominguez - Extremismus (Gedicht des Tages)

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Extremismus


Mit Lidern wie Blei
sanken herab ihre Träume.
Gesprochenes Wort
in stiller Symphonie.
Hörst du sie spielen,
die Flöte des Fängers?

Da trippeln die Ratten
und folgen ihm nach.
Die klauben Versprechen
und nähren den Zorn.
Hörst du sie spielen,
die Flöte des Fängers?

Beruhend auf Schriften,
beruhend auf Lügen,
die schmecken so süß
wie lieblicher Nektar.
Den schlürfen die Ratten,
bei Tage, bei Nacht.

Verklebt der Verstand,
berauscht ihre Sinne.

Franziska Röchter: Waffen - still - stand (Gedicht des Tages)

Franziska Röchter

waffen-still-stand

den ganzen lieben langen tag
steht dieser kerl der infant’rie
gewehr bei fuß und stramm / ich sag
hier ist kein krieg doch ich verlieh
dir einen orden für die treue
wär ich vom amt / doch so verleihe
ich dir für die standhaftigkeit
nen ehrenplatz auf lebenszeit
im lustschutzbunker meiner liebe
eh ich dich in die tiefe schiebe
 

Sascha Brandt - Auf der Wiese (Jugendliche melden sich zu Wort)

Auf der Wiese

Er liegt auf der Wiese. Um ihn herum ist alles still. Er beobachtet
den Himmel und die Wolken. Das Rauschen des Flusses wiegt sich
geschmeidig in seine Traumwelt ein. Von Weitem hört er Vögel. Es ist
ihm, als ob sie eine Symphonie vollführen. Er genießt die Natur, ihren
Duft sowie ihre Geräusche. Er genießt die Ruhe, schwelgt in Gedanken.
Die Sonne wärmt seine Haut. Es ist ein angenehmes Gefühl, ebenso wie
das Gras, das ihn kitzelt. Er beobachtet, wie die Ringe auf dem Wasser

Sigune Schnabel - Die Wellen brechen (Gedicht des Tages)

Die Wellen brechen

das Schweigen
unten am Damm.

Ich brannte meine Träume
zu Ziegeln
und türmte sie auf die Hafenmauer,
doch dein Boot
lief daran leck.

Heute wachsen
zwischen den Steinen Gräser,
und salzig spült das Meer
Risse hinein.

An lauen Tagen
bauen wir Kähne
aus Fragen

und treiben
doch nur
auf Sand.

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