Heute Einsendeschluss beim Leonhard-Frank.Preis

31. Dezember 2009

Leonhard-Frank-Preis
letzte Änderung am: 24. November 2009
Kategorie Theaterstück, Thema "Amok" (noch nicht uraufgeführt; nicht älter als 35 J.)
erstellt am: 4. September 2008

Zum
vierten Mal vergeben das Mainfranken Theater Würzburg und die
Leonhard-Frank-Gesellschaft Würzburg den Leonhard-Frank-Preis für junge
Dramatikerinnen und Dramatiker.

Anliegen und Aufgabe des
Gegenwartstheaters ist es unter anderem, sich mit der zeitgenössischen
sozialen Realität auseinander zu setzen -  ZEITDIAGNOSE zu
sein. Der Leonhard-Frank-Preis würdigt die Arbeit von Autorinnen und
Autoren, die sich in künstlerisch besonders herausragender Weise mit
einer aktuellen, sozial relevanten Problematik beschäftigen. Das Thema
der diesjährigen Ausschreibung lautet: "AMOK".

Meng-âmok ist
malaiisch und bedeutet: in blinder Wut angreifen und töten.
Ursprünglich eine indonesische Kriegstaktik, bei der eine zunächst
aussichtslos scheinende Schlacht gewendet wird, indem der Gegner ohne
Rücksicht auf eigene Verluste attackiert wird, versteht man heute
darunter jede Art von Raserei, unkontrollierter Wut oder Gewalt, die
sich scheinbar grundlos gegen andere richtet und nicht selten mit dem
Selbstmord des Angreifers endet. School Shootings wie jüngst in Ansbach
und Winnenden sind nur eine Form des Amoklaufes. Häufig ist die Gewalt
auch gegen die eigene Familie oder gegen unbeteiligte Passanten
gerichtet, die nicht selten stellvertretend für eine als feindlich
wahrgenommene Gesellschaft zum Opfer werden. Aber was sind die Gründe
für diese Wut? Woher kommt dieser Hass? Wer sind die Täter?

Der
Themenschwerpunkt "AMOK" soll Autorinnen und Autoren eine Plattform
bieten, die sich in ihrer Arbeit literarisch mit diesem Thema
auseinander setzen.

Der Leonhard-Frank-Preis wird von einer
Fach-Jury vergeben und ist mit Euro 4000,- dotiert. Das Mainfranken
Theater Würzburg behält sich das Vorrecht zur Uraufführung des
prämierten Stückes vor. Die Vergabe des Leonhard-Frank-Preises erfolgt
im Rahmen der Autorentheatertage, die die besten Stücke in szenischen
Lesungen präsentieren.

Teilnahmebedingungen

Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, die zum Zeitpunkt des Einsendeschlusses nicht älter als 35 Jahre
sind, mit deutschsprachigen Bühnentexten, die zur Uraufführung noch
frei sind und das Thema "AMOK" künstlerisch gestalten. Die eingesandten
Stücke müssen zudem mit höchstens 5 Darstellern auf
der Bühne zu realisieren sein. Sollte nach Einsendung des Manuskripts
eine Uraufführung mit einem Theater vereinbart werden, so bitten wir
die Autorinnen und Autoren bzw. die Verlage, uns davon in Kenntnis zu
setzen.

Modalitäten

Stückmanuskripte senden
Sie bitte in 5-facher Ausfertigung unter Angabe von Namen, Anschrift,
Tel.-Nr., E-Mail und Geburtsdatum an:

Mainfranken Theater Würzburg
Leonhard-Frank-Preis 2010
Theaterstraße 21
97070 Würzburg

Einsendeschluss ist der 31.12.2009.

Die eingesandten Manuskripte können nicht zurückgesandt werden. Die Gewinner werden schriftlich verständigt.

Wer war Leonhard Frank?

Der für seine links-pazifistische Haltung bekannte Autor Leonhard Frank
(1882-1961) wurde in Würzburg geboren. Er beschäftigte sich in
zahlreichen Büchern und Publikationen mit dem Thema Deutschland.
Aufgrund seiner Kriegskritik in "Der Mensch ist gut" wurde er 1933
ausgebürgert. Er emigrierte zunächst in die Schweiz, schließlich in die
USA. Im Exil setzte er sich intensiv mit dem aggressiven und
repressiven Deutschland von 1900 bis 1960 und den zwei Weltkriegen
auseinander. Nach Ende des 2. Weltkrieges kehrte Leonhard Frank nach
Deutschland zurück, wo er, wie viele Emigranten zunehmend weniger
beachtet, in München lebte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die
Romane "Links wo das Herz ist", "Die Räuberbande", "Das Ochsenfurter
Männerquartett", "Von drei Millionen drei" und "Die Jünger Jesu".

Ansprechpartnerin: Petra Paschinger, Leitende Schauspieldramaturgin, Tel: 0931/3908-158, http://www.theaterwuerzburg.de