Allgemeine News

Janine Baruschke, Argwöhnisches Glück

Janine Baruschke, Berlin
Argwöhnisches Glück


Ich sitze fest,
in den Gedanken der Zielstrebigkeit,
in den Ängsten meiner Zukunft, der Menschlichkeit.
Soll ich helfen, dem Einzelnen, der sich vor Schmer-zen nicht bewegen kann, soll ich mich einsetzen, für die Schwachen?
Wird Gott es mir vergelten, dass ich nicht da bin, nicht meinen Körper anbiete und mir meine Kraft aufhebe, mein Leben nicht verkürze für die Ahnungs-losen?
Die Zukunft in dichtem Nebel,
die Vergangenheit im Regen,
wer verdient meinen Trost, wem soll ich ihn geben?

Anne Abelein, Spaziergang 2050


Anne Abelein, Herrenberg
Spaziergang 2050


Sei Du gegrüßt, bereinigte Flur, blühender Au 
verbleibender Zipfel,
Sei Du Sonne gegrüßt, 
die ihn so sengend bescheint,
Euch auch grüß ich, tosende Winde 
und schäumende Flüsse, 
die unermesslich Euch ausgießt 
bis an den weichenden Wald.
Zweifelhaft, dass sich ein Schmetterling 
wiegte auf schütterem Wipfel 
Und der Lerche Gesang schallt
 höchstens auf YouTube,
Ausgesummt hat die Bien‘, 
doch wuselt‘s auf Klimas geschäftigem Gipfel,

Helmut Blepp, In Diensten

Helmut Blepp, Lampertheim
In Diensten


I
Das ist der Bauer in der Früh
der die Schweine füttert
sie sind sein Rotzen gewöhnt
und stören sich nicht an dem
was er in die Tröge spuckt

Das ist die Bäuerin in der Früh
sie rührt den Brei für die Kinder
und für das Gesinde

Der Knecht fasst der Magd ans Knie
sie verschüttet heißen Tee

Alle halten inne
als die Sonne aufgeht
sogar die Schweine 
stehen mit offenem Mund

II
Das ist der Bauer am Vormittag

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