Reinhard Rakow - Verwunschene Lieder (1) aus seinem Band: ode an alle. Gedichte 3

verwunschene lieder (1)


verwunschene lieder klingen nicht
dem, der ihrer begehrt, in den träumen.
rau gewoben, das urteil versäumen
werden sie, uneins dem licht,

als wäre der traum gleich dem nagel
der folgsam den querbalken trägt,
der treu die kreuzhand durchschlägt,
als rosen stürben im hagel.

verlorene träume finden nicht
ihn, den du suchst unter tränen, den gang
und, abwendend, der toten gesang.
verwelkte rosen, sie duften nicht.