ich danke den stunden in denen ich schlaflos liege in den nächten in denen alles still ist sodass allmählich die inneren dinge aus mir hervortreten wie eine leere landschaft im mondlicht immer klarer und unmissverständlicher hervortritt sodass ich zustimmen und meinen weg fortsetzen kann beständig und schritt für schritt auch unter spürbarer last den pfad erkenne und keine fragen mehr stellen möchte
Heike Avsar, Berliner Autorin, die in ihrem Roman 'Sterne über Anatolien' über das Leben zwischen zwei Kulturen schreibt, über ein Leben (und auch das Sterben ihres Mannes) in der Welt zwischen Berlin und der Türkei.
In diesen Wintern friert die Zeit in unseren Worten, liegen Schneewehen auf Erinnerungen. Mutter ruft nur noch leise zum Essen, spaltet mit der Zungenspitze Träume und alles, was war: das Kinderbett, bedeckt mit Himmel, den Sandkasten, den Geruch nach Gras. Wir lauschen dem Zittern, dem Flirren und spüren die Risse zwischen Vokalen. Um Stimmen stehen jetzt Zäune, und in uns ein Ort, der sich dehnt noch lange nach dem Zerfall.
Grenzen? Hm … was ist das eigentlich genau? Gibt es sie wirklich oder existieren sie nur in unseren Köpfen? Sie existieren in unseren Köpfen. Aber das heißt ja nicht, dass es sie nicht wirklich gibt.
Die meisten Grenzen begegnen uns doch in unserem Alltag. Da überschreiten wir sie. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit präsentieren oder mit Fremden sprechen. Das sind für die meisten Leute ganz normale Dinge, aber auch nur für die meisten.
Ich träume von einem Ort ohne Stress, an dem ich sein kann mit Kopfhörern im Ohr, wo ich sein kann, so wie ich bin, und mache, was ich will, wann ich will mit meinem besten Freund, der mich versteht, allein, mit Gedanken, eine schöne Zeit verbringen, nur wir zu zweit. Musik läuft im Hintergrund, Sonnenuntergang. Und wir sitzen auf der Brücke, das ist mein Traum.
Ich kann nicht relaxen ohne Stress, ohne meine Probleme, wir sitzen auf der Brücke,
weinreben durchwachsen, streifengebinde abdruck im lichte des mondspiegelflusses millionen von düften entfernt vom beginn ein nachtgeist im pudrigen garnichts die schleppe des letzten kometen der offene raum für den traum von vorhin zwei knöpfe der Weisheit der schneeweißen haut zwei küsse die öffnung nach innen ein schmerzhafter sprung und die nachtigalljagd wir waren geboren wir durften gewinnen