Sigune Schnabel - Apfeltage (Gedicht des Tages)

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Apfeltage

Manchmal seh ich dich noch
auf der Rückseite der Zeit.
Dann stülpe ich mir
die Stunden über
und ziehe sie auf links.
In ihren Fasern
wohnt dein Lächeln
spiegelverkehrt,
und ich folge der Spur
mit den Fingern.

Apfeltage regnen
dunstbehangen in meine Träume.
Ich greife sie
mit taubenetzten Blicken.
Im Gelb der Schlüsselblumen
liegen wir
umrankt von Blättern
aus Vergessen.

Tanja Ivancenko - Man hasst das Gefühl (Jugendliche melden sich zu Wort)

Man hasst das Gefühl

Man hasst das Gefühl,
keinen Grund zu haben,
MORGENS aufzuwachen!
Man hasst es überhaupt
aufzuwachen.
Man hasst es aber auch
einzuschlafen,
denn man hat Angst
vor dem MORGIGEN Tag!

Man weiß nie,
was am nächsten MORGEN passiert,
denn das Schicksal ist schneller!
Man bildet sich ein,
MORGEN wird alles besser,
doch meistens wird es schlimmer.
Dann fragt man sich:
Wofür gibt es
ein MORGEN?

Förderpreis 2020 der Gruppe 48 für Jugendliche und Jungautoren im Alter von 15 bis 35 Jahren

Förderpreis 2020 der Gruppe 48 für Jugendliche und Jungautoren im Alter von 15 bis 35 Jahren startet mit 3.000 € Preisgeld.

Wir vergeben unseren Förderpreis 2020 auf alle Fälle. Wenn die Corona-Pandemie unsere Finalrunden- Wettbewerbsveranstaltung am 16.01.2021 nicht zulassen sollte, werden wir den Hauptpreis und die Nominierungspreise auf alternative Weise ermitteln.

15.09.20

Ausschreibungen: 

News: 

J. Monika Walther - Wann soll es sein? (Gedicht des Tages)

Wann soll es sein?

Später soll es sein,
weil ich jetzt keine Zeit habe,
Geld, Pflicht, was du willst.
Wer liebt, geht verloren,
wechselt die Straßenseite,
verharrt im Wünsche aufsagen,
spricht ohne Stimme
Kinderreime.

Später soll es sein,
das Frühjahr war kalt
der Sommer nahm sich Zeit.
Wie lang ist es her,
fragte ich eine Reisende,
ohne Blick auf die Uhr sagte sie,
wenn Sie nicht langsamer laufen,
kommen Sie zu spät.
Also bleibe ich stehen.
Bei der Fahrt zwischen zwei Dörfern

Nihal Karacaoglu - Ende (Jugendliche melden sich zu Wort, gelesen von Greta Löw)

nde

Vielleicht eines Tages
Werden wir uns wiedersehen
Und alles neu errichten
So wie du es dir gewünscht

Eine Welt voll Frieden
Befreit aus den Fesseln des Bösen
Ohne kalten Krieg
von Menschen mit Intrigen

Ich habe sie in der Zukunft gesehen
Eine der 1.000 möglichen Richtungen
Wie diese Geschichte ihren Lauf nehmen kann
Wenn Glück gnädig ist, ist diese eine unsere Zukunft

Was ich sehe, sind die Möglichkeiten
Nicht die nötigen Entscheidungen
Alles beeinflusst Alles

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