as Goethe-Institut schreibt auch in diesem Jahr zusammen mit der Sektion Tschechisches Literaturzentrum der Mährischen Landesbibliothek und dem Bildungs- und Kulturzentrum des Klosters Broumov deutsch-tschechische Residenzaufenthalte im Literaturhaus des Klosters Broumov für Projekte mit Bezug zum Residenzthema „Vor der Grenze, hinter der Grenze“ aus.
Ihre Schuhe hochhackig, die Füße wie im Tanz, bis zu den Fesseln der lange Rock, das Haar verhüllt die Laute ihrer Sprache klopfen die Luft, schmal schwebt ihr Lächeln durch die Gänge. Edibe trägt Feuer an den Schuhen, drei Kinder an der Hand, ein paar Kleider, Töpfe, Tüten, mit denen sie von Kontinent zu Kontinent raschelt – aus einer zerschossenen Wohnung mit zurückgelassenen Fotos einer gestempelten Existenz.
Graue Wolken, die es kaum erwarten können, den Ort unter sich mit Regen zu ertränken. Kahle Bäume, farbloses Graffiti. Die Gegend ist alt, alt und farblos. Die einzige Straßenlaterne in der Nähe spendet müdes Licht, flackert und geht dann ganz aus.
Die Nacht trinkt mich aus, während die Stille aussieht wie du. Du bist schon so lange her. Deine Seele fließt aus meinen Augen und regnet auf den Rand einer Wolke. Hinter dem Fenster stirbt der Schnee und ich im Wohnzimmer.
Ich bin allein Und schaue in die ferne Ein neuer morgen bricht herein Was wird er mir bringen Leiden schmerzen oder traurigkeit So wie es früher oftmals war Doch ich weiß Mein leben wandelt sich Und mit all den lieben menschen Die mir helfen ich selbst zu sein Weiß ich Der morgen ... Der morgen! Kann voller licht und wärme sein
In seinen Geschichten beschreibt Dirk Röse Menschen an den Brennpunkten ihres Daseins. Wenn das Leben auf Messers Schneide steht, wenn Biografien auf die Spitze getrieben werden, wenn Menschen mit sich selbst konfrontiert werden, immer dann entstehen die „fraglichten“ Momente – „momente“ zwischen „licht“ und „fraglich“, in denen das Leben ein „fragment“ zu bleiben