Heinrich Rahn, 1943 in der Ukraine in einer deutschen Familie geboren. Nach dem Krieg nach Nordsibirien deportiert, dann nach Kasachstan. Seit 1990 in Deutschland. Bis 2001 als Bauingenieur gearbeitet, jetzt im Ruhestand, lebt in Wiesbaden.
ich danke den stunden in denen ich schlaflos liege in den nächten in denen alles still ist sodass allmählich die inneren dinge aus mir hervortreten wie eine leere landschaft im mondlicht immer klarer und unmissverständlicher hervortritt sodass ich zustimmen und meinen weg fortsetzen kann beständig und schritt für schritt auch unter spürbarer last den pfad erkenne und keine fragen mehr stellen möchte
Grenzen? Hm … was ist das eigentlich genau? Gibt es sie wirklich oder existieren sie nur in unseren Köpfen? Sie existieren in unseren Köpfen. Aber das heißt ja nicht, dass es sie nicht wirklich gibt.
Die meisten Grenzen begegnen uns doch in unserem Alltag. Da überschreiten wir sie. Wenn wir uns in der Öffentlichkeit präsentieren oder mit Fremden sprechen. Das sind für die meisten Leute ganz normale Dinge, aber auch nur für die meisten.
Heute hatten wir wieder mehrere Tote. Einer von ihnen hatte so wenige Überlebenschancen, dass ich die Entscheidung treffen musste, ob ich ihn wiederbelebe. Wie immer habe ich mein Bestes gegeben, denn ich möchte alles dafür tun, um ein Menschenleben zu retten. Er hat es leider nicht geschafft und hinterließ Frau und Kinder. Der Krieg nimmt den Menschen alles. Sie sind unschuldig und leiden unter Verlusten und Verletzungen. Heute fragte mich ein Kind, wie es ist, glücklich zu sein. Glück ist, kein eingegrenztes Leben zu führen.