J. Monika Walther - Wann soll es sein? (Gedicht des Tages)

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Wann soll es sein?

Später soll es sein,
weil ich jetzt keine Zeit habe,
Geld, Pflicht, was du willst.
Wer liebt, geht verloren,
wechselt die Straßenseite,
verharrt im Wünsche aufsagen,
spricht ohne Stimme
Kinderreime.

Später soll es sein,
das Frühjahr war kalt
der Sommer nahm sich Zeit.
Wie lang ist es her,
fragte ich eine Reisende,
ohne Blick auf die Uhr sagte sie,
wenn Sie nicht langsamer laufen,
kommen Sie zu spät.
Also bleibe ich stehen.
Bei der Fahrt zwischen zwei Dörfern

Shari Bursch - meine Realität (Jugendliche melden sich zu Wort)

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meine Realität

ein Traum so intensiv
so intensiv wie eine Berührung
wie dein Atem
der größte Traum
und ein Engel ist da
der die Träume
der Menschen schützt
die Träume von Freiheit
Liebe und Hoffnung

und nachts
in deiner Realität
bist du
in einer anderen
du rennst
über die Zeit
und sie verlangsamt
während du schneller wirst
selbst den Atem

»So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch« - 26. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten.


Wie entstehen gesellschaftliche Krisen? Wie wirken sie sich auf das Leben der Menschen aus und welche historische Bedeutung bekommen sie damit? Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft Kinder und Jugendliche auf, sich im Rahmen des 26. Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten mit genau solchen Fragen zu beschäftigen. 

28.02.19

Ausschreibungen: 

80 Jahre Novemberprogrome – Gedenkveranstaltungen in Berlin-Steglitz

veranstaltungsdatum: 

9 November, 2018 - 17:00

 

80 Jahre Novemberprogrome – Gedenkveranstaltungen in
Berlin-Steglitz



Jenny Schon, Cornelia Große, Claudia Risch und der Verein kunstraumsteglitz e.V.

veranstalten vor der Spiegelwand,
die Hunderten Berliner Juden gedenkt,
eine literarische Reminiszenz an
vertriebene und ermordete Juden.

Lesungen: 

Ulrike Kleinert - Der Krieg in den Kindern (Gedicht des Tages)

Ulrike Kleinert
Der Krieg in den Kindern

 

Der Krieg in den Kindern

Eines Tages erreichte der Krieg Deutschland.
Er kam nicht mit Gewehren,
Granaten und Soldaten.
Er kam schlafend
auf dem Arm einer Mutter,
als Säugling.
Er schrie laut,
war hungrig und fror.

Neue Papiere bekam der Vater,
nur einen Staat nicht,
der sie alle nimmt
als seine Bürger.
Was soll ein Krieg
mit Staat und Papier?
Der Krieg will nur
den Krieg.

Das Kind wuchs.
Der Krieg wuchs auch

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