Manfred Schwab Nächtliche Bahnfahrt nach Polen (Gedicht des Tages)



 

Manfred Schwab

Nächtliche Bahnfahrt nach Polen
(für Krystyna Szlaga)

Die Verladung in Nürnberg klappt reibungslos
Mit dreihundert Leuten vollgestopft
Männern Frauen Kindern
verläßt der Sonderzug pünktlich
die Reichsparteitagsstadt

Irgendwann in der Nacht
werden die Pässe eingesammelt
irgendwann in der Nacht
Grenzen passiert
Neben mir der fremde Mann
röchelt und stöhnt im Schlaf
Die Kinder atmen ruhig
Irgendwann durchkämmen
Uniformierte den Zug

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Sabrina Grob: Träume sind Wünsche (JUgendliche melden sich zu Wort)

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Sabina Grob
Träume sind Wünsche

 

Träume sind Wünsche

 

Träume sind Wünsche. Sie sind etwas, was man
sich unbedingt wünscht. Etwas, was man unbedingt bekommen oder erreichen
möchte. Es sind Vorstellungen von dem, was man nicht hat oder nicht kann.

Oft sind Träume auch unerreichbar. Einen Traum
zu verwirklichen, ist nicht einfach. Wenn es überhaupt möglich ist! Aber warum
ist es so wichtig, Träume zu haben, wenn man sie sowieso nicht verwirklichen
kann?

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Karin Flörsheim - Nicht meine Flügel (Gedicht des Tages)

Nicht meine Flügel


Nicht meine Flügel
Will ich breiten
Segel will ich
Setzen aufbrechen
In ein fernes
Land der Lebensträume

Noch einmal ansetzen
Für einen Aufbruch
Neues steht vor
Meiner Stirn
Verdeckt alles
Was ich sehen will

Verdeckt Verdecktes
Muss aufgebrochen werden
In Farben zeigen
Das neu Bewegte
Vorüberziehende
Vorübergehende

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Herbert Mannel - Ein stilles Spiel (Gedicht des Tages)

Mannel, Herbert - Jeder küsst nur seinen Schatten

 

Ein stilles Leben,
farbloses stilles Leben.
Sonne scheint ausgelöscht,
Schatten durchwandern den Raum.

Da sitzen wir
und trinken den blutigen Kaffee,
schwarz muss er sein, schön schwarz.
Eingesperrt in unserer Welt, schauen wir
nicht mal mehr aus dem Fenster,
schauen lieber den Porno im TV.

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Hanna Freund - Ohne Titel (gelesen von Simak Büchel) Jugendliche melden sich zu Wort)

Ohne Titel

 

Du bist so cool, du blendest alle

Tiefste Nacht, du leuchtest hell

Wie machst du das? Komm, zeig es mir

Läufst durch die Straßen, schicke Socken

Musik läuft auch, wie, nur für dich?

Kauend schlenderst du umher, den Blick geradeaus nach vorne, mal nach rechts und mal nach links

Den Kopf, der bleibt, bewegst du nicht, nur Augen rollen hin und her

Die Ohren blitzen, Haare schimmern

Deine Klamotten, oh mein Gott! Du trägst die Bücher auf den Jacken, Shirts und Unterhosen

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