Über Frieden lässt sich schlecht schreiben – Frieden ist nicht in Worten zu fassen nicht mit Erklärungen zu verwirklichen Wenn wir den Traum den wir haben nicht teilen mit anderen Leben nicht verwirklichen bergan tragen bleibt er ein Wort ein fleischloser Wunsch ein Stammtischgespräch eine Floskel auf einem Wahlplakat Frieden muss bloßen Frieden überwinden muss Fleisch und Blut werden und ein Ort wo Menschen ihre Unterschiede lieben eine Zeit in der Gerechtigkeit allem
Pulsierendes Leben fortwährendes Auf und Ab im Uhrzeigertakt diesseits furchtlos vor dem Morgen Zeit nutzen Zeit verschwenden Zeit füllen Dasein im gegenwärtigen Moment wenn die Schatten größer werden sich lebenssatt zurückziehen jenseits im immerwährenden Licht göttlicher Wirklichkeit ewig Leben
Ich weiß, dass sie mich in die Abstellkammer bringen. Das erkenne ich an der Art, wie sie reden. Wenn sie etwas im Schilde führen, werden die Laute zwischen ihnen ganz karg.
Gestern zum Beispiel war so ein Moment. Frau Leisig hatte mich früh geweckt, mir die Kleidung zurechtgelegt und gesagt, ich müsse mich beeilen.
Wer ist Rachel? Und wer bin ich? Mondstillleben heißt das Romandebüt von Marny Münnich. Es enthält 39 Kapitel, die einzelne Momente im Leben zweier Menschen vorüberziehen lassen, wobei trotzdem eine erkennbar sich entwickelnde Handlung entsteht.
„Unter fliehenden Wolken“ lautet der Titel des 2023 im Geest-Verlag erschienenen Lyrikbandes von Hans-Hermann Mahnken. Meine erste Assoziation war das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey, in dem der Liedermacher von grenzenloser Freiheit und völligem Losgelöstsein singt. Mahnken jedoch bezieht sich nicht auf höhere Sphären, auf eine Distanz von irdischen Nöten, Sorgen und Zeitebenen. Im Gegenteil: Seine Gedichte sind ganz und gar geerdet. Es geht um Heim- und Fernweh, zärtlich-melancholische Rückschau, Naturverbundenheit, Liebe und Gesellschaftskritisches.