„Ein ganzes Menschenleben reicht nicht aus, um für meine Schuld Buße zu tun. Ich bin
in ihren Körper und ihr Herz eingedrungen. Beides hätte ich nicht gedurft und dafür
werden Sie mich verurteilen.
Aber meine größte Sünde bestand darin, sie glauben zu machen, ich könnte sie vor allen
Gefahren und der Grobheit unserer kalten Welt beschützen.
Das war mein ganzes Bestreben, und, bei Gott, ich habe versagt.“
Die fünfzehnjährige Joy Stendal, ein verschlossenes Mädchen, trägt seit langem einen scheinbar
Weg und Mut zu sich selber finden –
oder Lyrik als ästhetische Aufforderung der Wiederhinkehr zur Anthropologie des Menschen
von Alfred Büngen
Individuelle und gesellschaftliche Verbindung, die Verbindung als
anthropologisches Moment menschlichen Seins, das ist grundlegendes
Thema der künstlerischen aber auch der literarischen Arbeit der Malerin
und Autorin Sigrid Drübbisch.
Steine können rückwärts fliegen – dieser Titel
erscheint auf den ersten Blick einfach, erst auf den zweiten offenbart
er auch seinen Hintersinn. Ähnlich verhält es sich mit den hier
versammelten Geschichten: Die Leserin/den Leser erwarten achtzehn
spannungsgeladene, hintergründige Geschichten, die alle entscheidende
biografische Momente entfalten, jene letzten Augenblicke, in denen sich
entscheidet, ob die Akteure so oder so oder ganz anders handeln. Ob sie
untergehen, scheitern, weiter dahintrudeln, sich behaupten oder Neues
„Jetzt sind wir die „Glorreichen Sieben“,“ trötete ich nach unserm erfolgreichen Coup.
Dabei spielte alles, was aus Schokolade ist, aber auch Fußball und Barbies eine
tragende Rolle.“
Andree Leu's erste Romanveröffentlichung beinhaltet auf dem
Hintergrund nationalsozialistischer ideologischer Verstrickung die
Geschichte zweier Brüder. Ein feinfühlig gestricktes Epos, dass ein
Stück (zu oft ausgesparter) bundesdeutscher Wirklichkeit beinhaltet.
Dieses Buch kann man nur verschlingen, sich anschließend mit anderen
Lesern in heftigste Diskussionen bewegen.
Einer der erfolgreichsten Autoren des Verlages (Branzeichen und Eisberge) zeigt sich heute von einer ganz anderen Seite. In Prosa und Lyrik präsentiert er Betrachtungen über die menschlichen Begegnungen